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14.6.2009 von tono.
eine weitere unzulänglichkeit (Impotenz) beginnt sich abzuzeichnen: mir gehen die tricks und tastenkombinationen aus, um ohne finger mein notebook zu bedienen. zum schreiben längerer texte wie diesen hier verwende ich die hilfsmittel-software „communica 4.5/4.8“ mit einem fußschalter. die software ist leider weder zum bedienen von windows gedacht noch geeignet; das schreiben längerer texte gestaltet sich ähnlich mühsam und langwierig wie auf einem handy – ohne „t9“ worterkennung! allgemein kann man sagen, dass der entwicklungsstand und „reifegrad“ dem des frühen „windows for workgroups 3.11“ ähnelt (wer damals schon wie ich auf den windows-zug aufgesprungen ist, weiß, was leiden heißt… ).
ein paar (prozent- )zahlen:
die wahrscheinlichkeit dafür,dass ich es schaffe,
aus meinem bürostuhl hochzukommen = 90%
aus dem fernsehsessel hochzukommen = 50%
von einem normalen stuhl aufzustehen = 0%
allein aus dem bett hochzukommen = 0%
die nächste bundestagwahl maßgeblich mit zu beeinflussen = 0%
in 2009 ein date mit jessica alba oder selma hayek hinzubekommen =1%
in 2009 sex mit einer der beiden zu haben = 2%
(die hoffnung stirbt zuletzt …)
in unseren breitengraden ein erschießungskommando zu finden = 0%
mal wieder ein wochenende „mediteran“ (französisch, spanisch, griechisch) zu verbringen = 10%
1 mtr. zu laufen = 99%
10 mtr. zu laufen = 51%
100 mtr. zu laufen = 0%
meinen sohn im 100m-lauf zu schlagen (2009) = 0%
mal wieder wasserski laufen (2009) = 0%
den 18. geburtstag meiner tochter feiern = 0%
ein anderes thema sind meine im letzten beitrag veröffentlichten gedanken zu diskrepanzen im qualitätsstandard bei der pflege hier im haus, respektive das (nicht wirklich unerwartet) rege feedback darauf. 5 mal über den grünen klee gelobt = kaum reaktionen, 1 mal kritisiert = volltreffer!
also nochmal ganz deutlich: bei ich fühle mich hier wohl, gut aufgehoben und bestens betreut . in meiner situation ist das hier für mich „the place to be“; ausnahmslos alle werden von einer bewundernswerten inneren kraft bewegt und wenn ich nicht allen vorbehaltslos vertraute, wäre ich schon nicht mehr hier. aber ich habe sie trotzdem erlebt: aufmerksamskeitsaussetzer und momente der plan- und konzeptlosigkeit. ich bin der ansicht, dass, je höher die eigenen ansprüche an sich sind, auch die maßlatte (nicht nur) für kritik ganz woanders liegt als bei „normalen“, durchschnittlich anspruchsvollen, mit dem durchschnitt zufriedener personen und so erlebe ich meinen alltag (nicht erst hier und jetzt) vielleicht etwas kritischer und aufmerksamer als andere – erst recht, seitdem ich in meinem körper eingesperrt bin.
aber auch vorher schon war ich ein „erbsenzähler“, ultrakritisch und in den seltesten fällen bereit, „fünfe gerade sein zu lassen“. ich wurde erzogen, alles und jeden zu hinterfragen (mich eingeschlossen) und danke meinen eltern dafür
in meinen letzten berufsjahren war mir diese wesensart dann zum ersten mal in meinem leben nützlich und wurde uneingeschränkt positiv bewertet – (it-) strukturanalyse und prozessoptimierung standen auf dem stundenplan. monatelang habe ich nochmal die schulbank gedrückt, um mich als projektmanager ausbilden und zertifizieren zu lassen… also, wenn ich wirklich mal zu kritisch erscheine, kann die projektmanagementsausbildung schuld sein, oder der umstand, dass sich jemand gerade das (arbeits-)leben offentsichtlich schwer macht. zeitvergeudung hasse ich nicht nur, wenn sie mich tangiert, sondern generell! das leben ist zu kurz für unzureichendes oder nicht existierendes zeitmanagement. wenn ich kritisiere, dann immer nur, weil mir etwas an dem kritisierten liegt und ich etwas verbessern will, denn wie stellte schon einstein fest: „…nur nörgler bringen den fortschritt (auf trab), zufriedene…“
also: „hopp! den hintern hoch; es geht noch was!“
die jetzt folgenden, kritischen zeilen, schreibe ich allerdings nicht in der absicht, etwas zu verbessern (die hoffnung habe ich – hinsichtlich der tv-werbung – vor mehr als einem vierteljahrhundert begraben), sondern nur, weil sie mich tierisch nervt. ich hatte vor, eine „hitliste“ der tops&flops der tv-werbung zu erstellen, habe aber darauf verzichten müssen, weil ich mich nicht für einen eindeutigen „sieger“ entscheiden konnte. bei so viel geballter dummheit, ideenarmut, stillosigkeit und geschmacklosigkeit der spots war das nicht möglich.
die „highlights“ mai/juni 2009 in kürze:
top
„new yorker“ - überraschend, mutig, witzig und originell
gut bis erträglich
peugeot 308 cc – sehr schöne und ästhetische billder, stimmig in szene gesetzt
toyota produktpalette – gute idee, technisch hervorragend realisiert und eine schöne acapella-musik
flops (schlimm bis unterirdisch)
hornbach (dauertiefpreise und dein projekt) – der gipfel der geschmacklosigkeit, dazu gewalttätig und somit ungeegnet für einen sendeplatz am nachmittag / frühen abend
obi – zeigt, wie man auf einer ehemals guten idee so lange herum reitet, bis sie nur noch nervt (ich erinnere in dem zusammenhang gerne an meinen filmtipp „1, 2, 3“ von billy wilder)
fielmann – die kunden sprechen für sich (wörtlich und im übertragenen sinn…)
„ouzo 12“ - dumme idee, niveaulos umgesetzt; einfach nur peinlich
appolinaris – eine gruppe hirn- und beschäftigungsloser endzwanziger steht orientierungslos in einer küche und ergötzt sich am co2-geblubber von mneralwasser
coppenrath&wiese – gleiche idee, ähnliche umsetzung (vielleicht dieselbe agentur?!), diesmal erfreut sich eine reine frauen(ziel-)gruppe an kuchenkreationen
carglass – erinnert mich fatal an schule und auswendig lernen; ausreichend (gerade noch), setzen
airwick, brise „one touch“, febreze u.a. „entstinker“ - ohne worte
vanish und alle anderen haushaltsreiniger – rückfall in schlimmste „tante tilly“ zeiten (erinnert sich noch jemand? palmolive?)
coca cola – was machen die da?! tanzen? was ist noch in der cola?
generell möchte ich festhalten, dass ich ersatzlos auf alle spots für reinigungsmittel verzichten würde; genauso wie auf die mit kindern und tieren…
den sonderpreis der jury, die hohle nuss in gold erhält der spot für „nutella & go“ für die geniale idee, seine spritzigen dialoge und die lebendige, lockere umsetzung durch die begabten laiendarsteller.
nachtrag
intel - originell und witzig
Geschrieben in ALS | 2 Kommentare »